Grossformate
Zur Universalsammlung Johann Valentin Prehns gehörte auch ein Bestand von etwa 330 mehrheitlich großformatigen Gemälden. Etwa 100 von ihnen sehen wir auf der aquarellierten Zeichnung, die der Maler Carl Morgenstern – Freund und Nachbar der Familie Prehn – aus Anlass der geplanten Versteigerung der Sammlung 1829 anfertigte.
Die Gemälde bedecken in dem länglichen, nicht sehr hohen Raum dicht an dicht die Wände wie eine Tapete. Sie sind nach barocker Art in symmetrischer Anordnung gehängt: eine Mittelachse wird von Pendants – Gegenstücken – umschlossen. Um jedes bisschen Platz auszunutzen, hat Prehn die Zwischenräume mit weiteren Kleinformaten gefüllt und sogar die halbhohen Schränke in der Raummitte mit Gemälden verkleidet.
Nach dem Auktionskatalog von 1829 handelte es sich vor allem um niederländische, flämische und deutsche Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts, darunter auch zeitgenössische Künstler der Frankfurter Region. Altdeutsche, italienische und französische Werke waren eher selten. Thematische Schwerpunkte bildeten die Landschaftsmalerei, Genrestücke, biblische Historien und Porträts.
Die meisten Gemälde wurden 1829 versteigert und sind heute nicht mehr auffindbar. Nur 40 Bilder gelangten bis 1865 in den Besitz der Stadt Frankfurt – zum größten Teil als Geschenk der Johanna Rosina Sänger, geb. Prehn.