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Grossformate

Zwei sich küssende Kinder

  • Joos van Cleve, Werkstatt
  • 1. Drittel 16. Jh.
  • Ölhaltige Malerei auf Papier, auf Leinwand aufgezogen., H.: 30,1 cm; B.: 41,4 cm; T.: 0,1 cm
  • hmf.B0602
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Darstellung von zwei nackten Kleinkindern, die sich umarmen und küssen, gehört zu den Bestsellern aus der großen und durch Massenproduktion sehr effizienten Werkstatt des Antwerpener Malers Joos van Cleve (um 1585/90–1540/41). Die Komposition der Kindergruppe geht auf Leonardo da Vinci (1452–1519) zurück. Seit etwa 1515 wurden verschiedene Versionen in der Cleve-Werkstatt in Serie hergestellt, die sich vor allem durch unterschiedliche Hintergründe unterscheiden.
Gemeinhin werden die beiden Kinder als Christus und Johannes der Täufer verstanden. Sie stehen allegorisch für eine reine, unschuldige Liebe. Die erotisch aufgeladene Darstellung kann aber auch als Reflexion über gleichgeschlechtliches Verlangen und die Grenzen zwischen erlaubter und verbotener Sexualität interpretiert werden. Da die Kinder aber durch keinerlei Attribute wirklich gekennzeichnet werden, mag eine gewisse Unbestimmtheit durchaus gewollt sein. In der Familie Prehn hielt man die Knaben zum Beispiel für Romulus, den mythischen Gründer der Stadt Rom, und seinen Bruder Remus.
(Julia Ellinghaus)

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