Grossformate


Der hl. Antonius vor der Heiligen Familie
- Deutsch
- 18. Jh.
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 79,0 cm; B.: 94,3 cm; T.: 2,4 cm
- hmf.B0637
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Gleich drei Gemälde verzeichnet der Auktionskatalog der Sammlung Prehn von 1829 unter dem Namen Johann Eleazar Zeißig, genannt Schenau (1737–1806), der seit 1774 in lehrender, seit 1776 in leitender Funktion an der Kunstakademie in Dresden tätig war (vgl. B0627 und Aukt. Kat. 1829, Nr. 159). Der ausgewiesene Genre- und Porträtmaler schuf aber nur sehr wenig christliche Historienbilder, und stilistisch lässt sich Der hl. Antonius vor der Heiligen Familie nicht in sein Œuvre einfügen. Das in den überwiegenden Partien malerisch versiert ausgeführte Bild weist in der Figurenkomposition und Gewandbehandlung qualitative Mängel auf und verwundert zudem durch die außergewöhnliche Ikonographie: Der hl. Antonius von Padua wird nicht wie sonst üblich in der Anbetung oder im Zwiegespräch mit dem Jesuskind gezeigt, sondern in einer von diesem gestifteten „mystischen Vermählung“ mit dessen Nährvater Joseph. Johanna Rosina Sänger, die Tochter Johann Valentin Prehns, muss an der religiösen Darstellung besonders gehangen haben, denn sie übergab sie nicht wie 35 andere Gemälde aus dem Nachlass ihres Vaters bereits 1850 der Stadt Frankfurt, sondern behielt sie bis zu ihrem Tod 1865 in ihrem Besitz.
(Julia Ellinghaus)
(Julia Ellinghaus)
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