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Grossformate

Weiße Henne mit Küken und zwei Tauben

  • Jacobus (Jacomo) Victors oder Umkreis (?)
  • 17. oder frühes 18. Jh.
  • Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 80,7 cm; B.: 67,0 cm; T.: 2,2 cm
  • hmf.B0610
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Tierstück galt bislang als Arbeit des aus Dordrecht stammenden und dort auch überwiegend tätigen Aert Schouman (1710–1792). Dieser vielseitige und in fast allen Gattungen der Malerei tätige Künstler schuf zahlreiche Tierstücke und Geflügelbilder, die häufig auch als Dekorationsstücke zur Ausstattung ganzer Räume gedacht waren. Von seinen weiten, idealen, hellen und ausgewogen beleuchteten Kompositionen unterscheidet sich die Weiße Henne mit Küken und zwei Tauben allerdings gravierend. Der Bildraum des eher düster und fast realistisch wirkenden Gemäldes ist nach hinten eng begrenzt. Das mit dem Schlaglicht einhergehende starke Licht-Schattenspiel trägt zum überaus plastischen Erscheinungsbild des Federkleids der weißen Henne bei, das in seiner Duftigkeit und Präzision meisterhaft erfasst ist: Die Pinselstriche variieren in Verlauf, Länge und Dicke, um virtuos Form und Beschaffenheit der unterschiedlichen Federn wiederzugeben. Diese Mal- und Kompositionsweise findet sich am ehesten in den Geflügelstücken von Jacobus (Jacomo) Victors (1640–1705) wieder, der als Händler von Federn und Bettzeug ein großes Interesse an der Darstellung von Gefieder gehabt zu haben scheint. Ihm bzw. seinem Umkreis wird B0610 hier erstmals zugeschrieben.
(Julia Ellinghaus)

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