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Grossformate

Liegende Venus mit stehendem Amorknaben

  • Venezianisch oder flämisch (?)
  • 16. Jh.(?)
  • Leinwand, H.: 26 Zoll (ca. 61,6 cm); B.: 34 Zoll (ca. 80,8 cm)
  • Aukt. Kat. 1829, Nr. 261
  • Foto: hmf
Dem Morgenstern’schen Aquarell nach hing an der rückseitigen Schmalwand in der obersten Reihe mittig eine „liegende Venus, welcher der bei ihr stehende Cupido einen Pfeil reicht, im Hintergrund die Werkstätte des Vulcans“. Der Auktionskatalog von 1829 schrieb das Werk der Venezianischen Schule zu. Dies verwundert nicht, ist doch der liegende weibliche Akt in einer Landschaft – mit oder ohne Amor – ein charakteristisches Sujet der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Das Prehn’sche Bild fügt sich somit formal in eine Reihe illustrer Werke, die alle mehr oder weniger deutlich auf die berühmte Schlafende Venus Giorgiones (1477–1510) von 1508–10 in der Dresdner Gemäldegalerie zurückgehen. Allerdings transportierten in Italien tätige nordalpine Künstler das Motiv auch in die flämische Kunst. Eine mit dem Prehn’schen Gemälde in der Komposition weitgehend übereinstimmende aber wohl nicht identische Version tauchte 2004 auf einer Auktion als „Flämischer Meister“ auf. Sie wird andernorts als Werk in der Art des Antwerpener Künstlers Jacob de Backer (1540/55–1591/99) geführt. Die verlorene liegende Venus aus dem Prehn’schen Bildersaal könnte also durchaus auch von einer flämischen Hand gestammt haben.
(Julia Ellinghaus)

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