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Kleinformate

Ein Meerschweinchen

  • Wilhelm Becker, tradierte Zuschreibung
  • Ölhaltige Malerei auf Papier und Eiche, H.: 8,5 cm; B.: 16,7 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr511
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Beide Bilder stellen jeweils ein Meerschweinchen vor skizzenhaft angelegtem Hintergrund dar. In Pr510 kauert das Tier am Boden und ist von einem ruinösem Gemäuer hinterfangen, während sich der Artgenosse in Pr511 zwischen einem Baumstamm und Zweigen in Richtung einer Hausmauer davonmacht. Meerschweinchen, die aus Südamerika stammen und ausgesprochen kostbar waren, wurden seit dem 17. Jahrhundert gerne zusammen mit exotischen oder auch einheimischen Tieren sowie in Prunkstillleben dargestellt. Sie dienten aber auch zu naturkundlich anmutenden Einzelstudien.

Die beiden Ölgemälde der Meerschweinchen dürften aus einem Konvolut von Studien stammen, die vielleicht eher nach einer fremden künstlerischen Vorlage, denn als Naturstudien nach direkter Anschauung entstanden. Sie werden einem „G. Becker“ bzw. „W. Becker“ zugeschrieben, der gelegentlich mit dem Zusatz „le pere“ bzw. „der Vater“ gekennzeichnet wird. Es dürfte sich bei diesem Künstler um den Vater des zeitweilig in Frankfurt ansässigen Landschaftsmalers Johann Wilhelm Becker handeln, von dem sich gleichermaßen Werke im Prehn’schen Kabinett finden. Über den Vater Becker, dessen Vorname ebenfalls Wilhelm lautete, ist demnach nichts weiter bekannt, als dass er Genre- und Tiermaler gewesen sein soll. Werkbeispiele von ihm haben sich in anderen Sammlungen nicht erhalten, so dass es sich bei den Prehn’schen Bildchen um die einzigen überkommenen Arbeiten seiner Hand handeln wird.

(Julia Ellinghaus, Gerhard Kölsch; Kurzfassung: Sina Bergmann)

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