Grossformate


Lagernde vor einer römischen Ruine
- Johann Heinrich Roos
- 1672
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 33,0 cm; B.: 40,7 cm
- Städel Museum Frankfurt.Inv. Nr. 894
- Foto: Städel Museum Frankfurt
In der Familie von Johann Valentin Prehn schätzte man – wie allgemein im Frankfurter Sammlerumfeld – die Arbeiten des Frankfurter Malers Johann Heinrich Roos (1631–1685) außerordentlich. Das vorliegende Stück wurde zweimal von Johann Friedrich Morgenstern (1777–1844) restauriert und erzielte 1842 einen Spitzenpreis auf der Nachlassauktion von Ernst Friedrich Carl Prehn, auf der es für das Städelsche Kunstinstitut angekauft wurde. Es gehört nicht zu den von Roos in der Hauptsache verfertigten Hirtenstücken in südlicher Landschaft, sondern hat in stärker genrehafter Ausprägung Angehörige der ethnischen Minderheiten der Sinti und Roma vor einer römischen Ruine zum Gegenstand. Unter der (meist) negativ konnotierten Fremdbezeichnung „Zigeuner“ subsumierte man nicht nur diese wohl vom indischen Subkontinent stammenden, seit dem 14. Jahrhundert in Europa lebenden Ethnien, sondern auch generell nicht sesshafte, außerhalb der sozialen Ordnung stehende und als fremd empfundene Menschen. Johann Heinrich Roos übernahm als erster das in der niederländischen Kunst des frühen 17. Jahrhunderts entstandene Motiv des „Zigeunerlagers“ in die Genremalerei des deutschsprachigen Raumes.
(Julia Ellinghaus)
(Julia Ellinghaus)
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