Grossformate


Das Innere der Oude Kerk zu Delft
- Hendrick van Vliet
- um 1660–1663
- Eichenholz, H.: 50,6 cm; B.: 59,7 cm
- Städel Museum Frankfurt.Inv. Nr. 1210
- Foto: Städel Museum Frankfurt
1892 wurde dieses Kircheninterieur von Hendrick van Vliet (um 1611/12–1675) zusammen mit einem Arzt vom David Teniers d. J. (1610–1690) an das Städelsche Kunstinstitut abgegeben. Die beiden Gemälde galten damals als herausragende Werke und wurden gegen Sieben Passionsbilder von Hans Holbein d.Ä. (um 1465–1524) eingetauscht, die vom Hochaltar der Frankfurter Dominikanerkirche stammten und wegen ihres lokalhistorischen Interesses eher für das Historische Museum geeignet schienen. Eine Meinung, die später auf sehr viel Unverständnis und Kritik stieß.
Das Innere der Oude Kerk zu Delft ist eines der wenigen Gemälde des auf Kircheninterieurs spezialisierten Van Vliet, in dem er die Hauptkirche seiner Heimatstadt in einer geraden Ausrichtung entlang des Mittelschiffs wiedergibt. Das architektonische Konzept der mittelalterlichen Kirche ist dadurch gut zu erfassen. Diese Perspektive, die älteren, katholischen Kirchenansichten entsprach, wurde zu dieser Zeit eigentlich gerade von der modernen Schrägsicht abgelöst, die nun von den Malern für die reformierten Gotteshäuser gewählt wurde. Mit der Ausrichtung gen Westen auf die Orgel statt auf den Altar und mit der gut sichtbaren Kanzel, die das Zentrum des reformierten Gottesdienstes ausmacht, wird aber auch in diesem Bild die evangelische Sichtweise nicht zwingend untergraben.
(Julia Ellinghaus)
Das Innere der Oude Kerk zu Delft ist eines der wenigen Gemälde des auf Kircheninterieurs spezialisierten Van Vliet, in dem er die Hauptkirche seiner Heimatstadt in einer geraden Ausrichtung entlang des Mittelschiffs wiedergibt. Das architektonische Konzept der mittelalterlichen Kirche ist dadurch gut zu erfassen. Diese Perspektive, die älteren, katholischen Kirchenansichten entsprach, wurde zu dieser Zeit eigentlich gerade von der modernen Schrägsicht abgelöst, die nun von den Malern für die reformierten Gotteshäuser gewählt wurde. Mit der Ausrichtung gen Westen auf die Orgel statt auf den Altar und mit der gut sichtbaren Kanzel, die das Zentrum des reformierten Gottesdienstes ausmacht, wird aber auch in diesem Bild die evangelische Sichtweise nicht zwingend untergraben.
(Julia Ellinghaus)
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