Grossformate
Küfer und Häfner in Karnevalsbekleidung („leege vaten rasen meest“),
- Adriaen van de Venne, Werkstatt
- 2. Viertel 17. Jh.
- Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 64,0 cm; B.:51,1 cm; T.: 1,0 cm
- hmf.B0619
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Eine gemalte Kuriosität ist dieses „Karnevalsbild“ aus der Werkstatt des Adriaen van de Venne (1590–1662). Der Auktionskatalog von 1829 bezeichnet es als eine „Karikatur“ und misst ihm durch eine vergleichsweise genaue Beschreibung große Bedeutung zu: „Ein Böttger [Fassmacher] und ein Häfner [Töpfer], beide mit ihren Waaren bekleidet und von ihren Familien umgeben, in einer Schlägerei begriffen.“ Die eigentliche Aussage des Gemäldes hat mit Karneval wenig zu tun. Sie wird durch das niederländische Sprichwort auf der Banderole am unteren Bildrand vermittelt: „Leege vaten rasen meest“. Leicht abgewandelt ist es noch heute geläufig und lautet übersetzt in etwa „Leere Fässer klingen am lautesten“. Gemeint ist, dass die dümmsten Menschen die größten Sprüche reißen.
Der in Den Haag tätige Adriaen van de Venne schuf zahlreiche Grisaillen (einfarbige Gemälde), in denen er das moralisch verwerfliche Treiben von Bettlern, Bauern und einfachen Leuten karikierte und mit Spruchbändern kommentierte. Häufig stellte er dabei auch drollig verkleidete Personen dar, die auf die Tradition der Faschingsprozessionen zurückgehen. Das Prehn’sche Bild ist keine direkte Kopie, sondern die freie Abwandlung eines Werkstattmitarbeiters nach Motiven des Meisters.
(Julia Ellinghaus)
Der in Den Haag tätige Adriaen van de Venne schuf zahlreiche Grisaillen (einfarbige Gemälde), in denen er das moralisch verwerfliche Treiben von Bettlern, Bauern und einfachen Leuten karikierte und mit Spruchbändern kommentierte. Häufig stellte er dabei auch drollig verkleidete Personen dar, die auf die Tradition der Faschingsprozessionen zurückgehen. Das Prehn’sche Bild ist keine direkte Kopie, sondern die freie Abwandlung eines Werkstattmitarbeiters nach Motiven des Meisters.
(Julia Ellinghaus)