Wie in der zweiten Abteilung werden auch in der sechsten auf jeder Kastenseite größere Bilder mittig übereinander gesetzt und beidseitig von kleineren Gemälden gerahmt. Die Gegenüberstellung der zentralen Historienbilder ist sehr passend: Der Schmerz Christi bei der Kreuztragung spiegelt sich in dem Martyrium des hl. Laurentius auf dem Rost. Aber auch zu den darüberliegenden Bildern lassen sich Verbindungen herstellen. Offenbar sieht der pro-monarchisch eingestellte Johann Valentin Prehn auch die Verurteilung und die Hinrichtung Ludwigs XVI. (1754–1793) 1793 als Martyrium an, da er dessen tränenreichen Abschied von der Familie über der Laurentiusmarter anbringt. Das zeitgenössische Ereignisbild zeigt das Auseinanderreißen einer Familie und die Trennung des Vaters von seinen Kindern. Dies ist aber auch das hintergründige Thema in der gegenübergestellten mythologischen Szene: Jupiter muss seinen unehelichen Sohn Bacchus vor der eifersüchtigen Gattin verbergen und von Fremden erziehen lassen. Einzig die beiden unteren Landschaften haben keine inhaltliche Verbindung sondern stehen nur formal als Waldlandschaften nebeneinander.