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Miniaturkabinett

20. Abteilung

Verleugnung Petri

  • Gerard Seghers (1591-1651), Kopie
  • 17. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 9,5 cm; B.: 12 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr133
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
 
Das Nachtstück zeigt bildfüllend drei einander zugewandte Halbfiguren. Die Szenerie wird von einer großen Kerze gespenstisch erleuchtet, die von einer Magd links gehalten wird. Mit ihrem erhobenen rechten Arm deutet sie auf den vor ihr stehenden Petrus. Dieser hat seine rechte Hand beschwörend auf die Brust gelegt, mit der abwehrend erhobenen Linken leugnet er die Bekanntschaft mit Christus. Ein Soldat in dunkler Rüstung und Helm hält ihn von hinten am Arm fest.
Alle vier Evangelien berichten, wie Petrus in der Nacht nach Christi Verhaftung seinen Herrn dreimal verleugnete. Im Hof vor dem hohepriesterlichen Palast mischt sich Petrus unter die Diener, um das Geschehen zu verfolgen. Hier wird er jedoch von einer Magd als Jünger Jesu erkannt. Er streitet dies ab, und wiederholt diese Verleugnung zwei weitere Male bei erneuten Anschuldigungen. Als daraufhin ein Hahn kräht, entsinnt er sich der Worte Jesu, der ihm seinen dreimaligen Verrat bis zum Hahnenschrei vorhersagte. In der künstlerischen Umsetzung entstehen aus dieser Erzählung drei eigenständige Bildsujets: Die Verleugnungsankündigung, die Verleugnung vor der Magd und die Reue Petri.
Pr133 geht sicherlich auf einen Kupferstich von Pierre Daret (1605-1678) nach Gerard Seghers (1591-1651) zurück. Die Darstellung der Verleugnung Petri ist nicht nur grundsätzlich eines der bevorzugten Bildthemen der Caravaggisten in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts, sondern wurde insbesondere von Gerard Seghers zwischen 1620 und 1625 häufig gemalt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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