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Miniaturkabinett

20. Abteilung

Hirtenpaar mit Herde und dressiertem Hund

  • Adriaan van der Cabel (?) (1630/31-1705)
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 17,4 cm; B.: 21,0 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr320
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Im oberen Zentrum der beiden nahsichtigen, ovalen Hirtenstücke sitzt jeweils ein Paar, das von zahlreichen Tieren umringt wird. Auf den Fingerzeig des Mädchens hin macht ein Hündchen auf Pr320 artig „Männchen“, weshalb der junge Mann sein Flötenspiel unterbricht. Auf Pr321sitzt ein Jüngling auf einen großen Felsbrocken (?) und hebt zärtlich das Kinn der jungen Frau an. Beide halten Hirtenstäbe mit ihren charakteristischen Wurfspitzen.
Dass es sich um zwei ursprünglich zusammengehörige Kompositionen handelt, ist eher unwahrscheinlich. Der Figurenmaßstab ist völlig unterschiedlich, ebenso die Platzierung der Personen. Möglicherweise liegen hier zwei unabhängige Vorlagen zugrunde, die von einem Kopisten zu einem kleinen, ovalen Pendantpaar vereint wurden. Aufgrund der kaum mehr vorhandenen Originalmalschicht kann keine Aussage bezüglich einer konkreten Händezuweisung gemacht werden.
Die Motive Hirten und Herde ließen sich jedoch in das Oeuvre Adriaan van der Cabels eingliedern, der in seinen Landschafts- und Tierstücken das idyllische Hirtenleben verherrlichte. Pr310 und Pr321 ließen sich dabei in die Phase seines Italienaufenthaltes einzuordnen, in welcher der Maler unter dem Einfluss der großen Tierstücke Giovanni Benedetto Castigliones stand. Eine Zeichnung aus dieser Zeit zeigt dies ebenso wie die Prehn’schen Bilder mit einer ganz ähnlichen nahsichtigen, dichtgedrängten Anordnung von Ziegen, Schafen, Esel und Pferd in deren Mitte eine Mutter mit Kind sitzt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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