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Miniaturkabinett

20. Abteilung

Flusslandschaft mit Wegkreuz und Holzsteg

  • Herman van Swanevelt (ca. 1600-1665), Nachfolger
  • 18. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Hadernpappe, H.: 18,9 cm; B.: 23,0 cm; T.: 0,4 cm
  • hmf.Pr275
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Ein schmales Flusstal führt zentral in die Tiefe des Raumes. Links wird es von hohen Bäumen und einem Weg gesäumt, auf dem ein Mann sein Maultier vor sich hertreibt. Im Mittelgrund führt ein hölzerner Steg über das in einem tiefen Bett fließende Gewässer. Als markantestes Motiv ragt links ein hohes hölzernes Wegekreuz im Zentrum der Komposition in den hellen Himmel, der hier am Horizont mit einem dunstig-blauen Bergzug verschwimmt. Eine südliche, idyllische Atmosphäre wird durch den warmen Goldton evoziert, der auf dem Laub links liegt und im rechten Bildteil auf Felsen und Gebüsch in einen Silberklang übergeht.
Pr275 weist Züge der Landschaftskunst des Italisanten Herman van Schwanevelt auf. Für diesen ist das goldene Licht ebenso typisch wie die verschwimmende Horizontlinie, wie wir sie im Prehn’schen Bild sehen. Völlig undenkbar für Swanevelt ist allerdings das hölzerne Wegkreuz, das so in keinem einzigen seiner Werke vorkommt und das als Versatzstück aus von Jan Brueghel I. beeinflussten frühen flämischen Landschaften gelten muss. Die Kombination dieser unterschiedlichen Vorlage für ein „niederlandisierendes“ Landschaftsbild lässt für Pr275 an einen Nachfolger aus dem 18. Jahrhundert denken.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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