Miniaturkabinett
6. Abteilung
Gebirgige Flusslandschaft
- Willem van Bemmel, Nachfolger
- 18. Jh.
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer
- hmf.Pr764
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die vier Flusslandschaften (Pr764 und Pr786 in Kasten 6, Pr787 und Pr843 in Kasten 5), die jeweils am unteren Bildrand ganz ähnlich in Sienafarbton mit der Jahreszahl 1675 bezeichnet sind, stammen von derselben Hand, weisen aber unterschiedliche Bildträger auf und stellen damit keine zusammengehörige Serie dar.
Vor einem sanften, weiten Flusstal, das sich unter einem hohen freundlichen Himmel im Dunst verliert, zeichnet sich im Vordergrund von Pr764 am linken Bildrand markant ein felsiger Hang ab. Ein Wanderer in langem rotem Oberteil, mit Hut und Stock, schreitet den vor der Böschung herführenden Weg zum Wasser hinab. Das von einem recht niedrigen Standpunkt aus gesehene Flusstal ist sehr belebt: Die dicht bewaldete vordere Landzunge wird von einem Rundturm ohne Dach abgeschlossen, am ebenfalls bewaldeten jenseitigen Ufer hebt sich ein stattlicher Kirchturm empor. Pr 764 ist spiegelbildlich zu Pr 786 komponiert.
Alle vier Bilder stehen in der Tradition der rheinischen Flusslandschaften, wie sie Herman Saftleven (1609–1685) seit der Mitte des 17. Jahrhunderts schuf. Der Bildtyp war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein äußerst beliebt und wurde von vielen Künstlern nachgeahmt. Die kleinen Kompositionen, die sich eindeutig aus Versatzstücken aus dem Motivfundus des Malers Willem Bemmel (1630–1708) zusammensetzen, sind nach Ansicht von Wolf Eiermann aber vermutlich Arbeiten der dritten Generation der Bemmel-Werkstatt. Die irreführende Datierung „1675“ ginge dann einher mit der Praxis der späten Bemmel-Werkstatt, Gemälde als Werke des bekannten Werkstattgründers auszugeben.
Vor einem sanften, weiten Flusstal, das sich unter einem hohen freundlichen Himmel im Dunst verliert, zeichnet sich im Vordergrund von Pr764 am linken Bildrand markant ein felsiger Hang ab. Ein Wanderer in langem rotem Oberteil, mit Hut und Stock, schreitet den vor der Böschung herführenden Weg zum Wasser hinab. Das von einem recht niedrigen Standpunkt aus gesehene Flusstal ist sehr belebt: Die dicht bewaldete vordere Landzunge wird von einem Rundturm ohne Dach abgeschlossen, am ebenfalls bewaldeten jenseitigen Ufer hebt sich ein stattlicher Kirchturm empor. Pr 764 ist spiegelbildlich zu Pr 786 komponiert.
Alle vier Bilder stehen in der Tradition der rheinischen Flusslandschaften, wie sie Herman Saftleven (1609–1685) seit der Mitte des 17. Jahrhunderts schuf. Der Bildtyp war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein äußerst beliebt und wurde von vielen Künstlern nachgeahmt. Die kleinen Kompositionen, die sich eindeutig aus Versatzstücken aus dem Motivfundus des Malers Willem Bemmel (1630–1708) zusammensetzen, sind nach Ansicht von Wolf Eiermann aber vermutlich Arbeiten der dritten Generation der Bemmel-Werkstatt. Die irreführende Datierung „1675“ ginge dann einher mit der Praxis der späten Bemmel-Werkstatt, Gemälde als Werke des bekannten Werkstattgründers auszugeben.
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