Navigation

Miniaturkabinett

32. Abteilung

Die letzte Abteilung arrangierte Prehn einmal mehr nach dem vertikalen System, in dem auf jeder Kastenseite eine mittlere Bildleiste mit größeren Gemälden von kleineren Bildern gerahmt wird. Während die größeren Bilder zum Teil als echte und „falsche“ Pendants die Kastenhälften verbinden, gliedern kleinere Bildpaare die Flügel in sich. Zu den echten Pendants gehören die südlichen Landschaften von Philipps Augusteijn Immenraet (1627–1679) aus dem Jahr 1656 am Fuß der Mittelleisten. Darüber kontrastiert Prehn eine römische Ruinenansicht mit einer lokalen Flusslandschaft. Mit einigem Witz lässt sich auch die Darstellung von Ochs und Esel in der linken Kastenseite auf die „Anbetung der Könige“ beziehen, die der Frankfurter Künstler Philipp Uffenbach (1565–1639) 1618 nach einem älteren Vorbild malte. Das System der Gegenstücke wird am oberen Rand jedoch gesprengt. Die beiden Heiligendarstellungen von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten stehen in keiner Beziehung zu der Flusslandschaft rechts. Sie stammen vermutlich von einem kleinen Reisealtärchen aus dem 15. Jahrhundert und gehören damit zu den ältesten Werken im Prehn’schen Kabinett.