Miniaturkabinett
32. Abteilung
Heilige Familie mit Elisabeth und dem Johannesknaben
- Christoph Schwarz (ca.1548-1592), Kopie
- 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 16,6 cm; B.: 12,4 cm; T.: 0,2 cm
- hmf.Pr093
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Maria sitzt demütig auf dem steinigen, von roten und gelben Blümchen bewachsenen Erdboden und hält in ihrer linken Armbeuge das nackte Jesuskind. Ihre Figur mit dem ausladenden blauen Rock und dem roten Mantel bildet ein bis an die seitlichen Bildränder reichendes Dreieck. In dieses fügen sich die hinter einem Baumstamm hervorschauende Elisabeth und der neben Maria stehende nimibierte Johannesknabe ein. Während die Mauer auf der rechten Bildseite von einem grünen, bodenlangen Vorhang verdeckt ist, öffnet sich links hinter Elisabeth und Johannes ein Landschaftsausblick.
Bereits der Kunsthistoriker Johann David Passavant konstatiert 1829 die italienischen Einflüsse im Prehn’schen Bild. So greift die Komposition unter anderem den Bildtypus der Maria im Grünen auf, der sich ausgehend von Giovanni Bellinis Madonna auf der Wiese in Italien etabliert hatte. Die Gebäudeecke und vor allem der Vorhang sind als Hoheitszeichen zu verstehen, die die sonst vielfach in italienischen Madonnendarstellungen vorkommende Thronarchitektur ersetzen. Eindeutig auf Formulierungen der italienischen Hochrenaissance geht auch der pyramidale Aufbau der Figurengruppe zurück, den u.a. Raffael mit seiner Heiligen Familie aus dem Hause Canigiani berühmt machte.
Pr093 ist die minimal vergrößerte Kopie nach einem Kupferstich, den Johann Sadeler d. Ä. (1550–1600) nach einer Vorlage des Münchner Hofmalers Christoph Schwarz (um 1545–1592) herstellte.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Bereits der Kunsthistoriker Johann David Passavant konstatiert 1829 die italienischen Einflüsse im Prehn’schen Bild. So greift die Komposition unter anderem den Bildtypus der Maria im Grünen auf, der sich ausgehend von Giovanni Bellinis Madonna auf der Wiese in Italien etabliert hatte. Die Gebäudeecke und vor allem der Vorhang sind als Hoheitszeichen zu verstehen, die die sonst vielfach in italienischen Madonnendarstellungen vorkommende Thronarchitektur ersetzen. Eindeutig auf Formulierungen der italienischen Hochrenaissance geht auch der pyramidale Aufbau der Figurengruppe zurück, den u.a. Raffael mit seiner Heiligen Familie aus dem Hause Canigiani berühmt machte.
Pr093 ist die minimal vergrößerte Kopie nach einem Kupferstich, den Johann Sadeler d. Ä. (1550–1600) nach einer Vorlage des Münchner Hofmalers Christoph Schwarz (um 1545–1592) herstellte.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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