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Miniaturkabinett

31. Abteilung

Die 31. Abteilung weist wie mehrere Kästen des Prehn’schen Kabinettes keine Verklammerung der beiden Kastenhälfte mit Hilfe von Pendantpaaren auf. Alle Gegenstücke werden nur für die Binnenstruktur jeder Seite genutzt. Sie umschließen zumeist die aus kleineren Bildern bestehende Mittelachse der Kastenseiten, können aber auch untereinander angeordnet werden, wie die beiden Landschaften von Philipps Augusteijn Immenraet (1627–1679) in der äußersten rechten Bildleiste. Der Platz darunter war schon 1829 unbesetzt als der Auktionskatalog geschrieben wurde.
Das außergewöhnlichste Bild dieser Abteilung ist der Liebesakt auf der rechten Seite, der durch einen realen Vorhang verschlossen werden kann, der an einer Miniatur-Vorhangschiene am Bildrahmen befestigt ist. Mit dieser Methode greift Prehn auf eine alte, in Bildergalerien gepflegte Tradition zurück, nach der herausragende Gemälde mit Vorhängen versehen wurden. Grund für die Anbringung solcher Vorhänge war zum einen der Schutz kostbarer Bilder vor Umwelteinflüssen wie Licht und Staub. Zum anderen sollte so aber auch verhindert werden, dass ein Spitzenwerk die übrigen Gemälde überstrahlte. Der Vorhang dient bei Prehn allerdings vornehmlich der Schicklichkeit und schützt zartbesaitete oder zu junge Betrachter der 31. Abteilung vor dem allzu delikaten Bildthema.