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Miniaturkabinett

21. Abteilung

Weite Landschaft mit Reisenden zu Wagen und zu Pferde

  • Pieter Gysels (1621-1690)
  • Ölhaltige Malerei und Temperafarbe auf Kupfer, H.: 14,5 cm, B.: 16,7 cm, T.: 0,05 cm
  • hmf.Pr105
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das nahezu quadratische Bildchen führt uns einen vielbefahrenen Weg über einen Bergrücken mit Fernsicht in ein weites Flusstal vor Augen. Der in Ocker- und Brauntönen gehaltene, grasbewachsene Höhenzug nimmt dabei etwa die untere Hälfte der Komposition ein und bricht scharf und unvermittelt zum tiefer gelegenen Hintergrund ab, der in der Ferne stark verblaut. Im Hintergrund links liegt in einem dichten Waldgebiet eine Ansiedlung mit Kirche – wegen des kleinen Dachreiters möglicherweise eine Klosteranlage. Im Vordergrund ballt sich das Verkehrsaufkommen von Fußgängern, Kutschen und Wägen.
Ein direktes Vorbild für die Prehn’sche Komposition ließ sich bislang nicht nachweisen. Gysels lehnt sich aber im linken Vordergrund mit dem Waldrand und den davor am Wegesrand sitzenden Bäuerinnen in ihren blauen Schürzen an der Weiten Landschaft mit Reisenden und Planwagen aus der Zeit um 1610 von Brueghel d. Ä. an. Auch für die übrige Staffage greift der Maler auf Vorbilder aus dem Motivschatz Jan Brueghels d. Ä. zurück; so etwa bei der grünen, von drei unterschiedlich farbigen Pferden gezogenen Kutsche (mit dem peitschenden Führer im roten Wams auf dem ersten linken Pferd), die ganz ähnlich in der Weiten Landschaft mit Planwangen vorgebildet ist.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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