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Miniaturkabinett

27. Abteilung

Hl. Matthias

  • Johann Matthias Kager (1575-1634), Kopie
  • nach 1623
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 16,3 cm; B.: 12,6 cm; T.: 1 mm
  • hmf.Pr772
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Der Hl. Matthias ist vor orange-gelbem Hintergrund in der typischen Darstellungstradition wiedergegeben. Mit niedergeschlagenen Augen betrachtet der Mann das Beil in seiner rechten Hand, welches ihm seit dem 13. Jahrhundert zumeist als Attribut zugeordnet wird. Es spielt auf seinen Märtyrertod an, den er nach einer Legendenversion wegen seiner Lehrtätigkeit, Heilungen und Bekehrungen in Judäa erlitt. In der linken Hand, die am Körper herabhängt, hält er eine weiße Schriftrolle, welche seine gelehrten Predigten vergegenwärtigt.
Der Hl. Matthias ist nicht nur wegen seines Beil-Attributes der Patron der Bauhandwerker und Metzger, sondern auch der Schmiede, der Schneider und der Zuckerbäcker. Ob diese Tatsache für Johann Valentin Prehn allerdings irgendeine Bedeutung hatte, ist aus dem Arrangement von Pr772– ohne ein formal wie inhaltlich zugeordnetes Pendant in Abteilung 27 – nicht ersichtlich.
Einzeldarstellungen des Hl. Matthias sind sehr selten. Zumeist kommt er in Apostelreihen vor, weshalb für Pr772 anzunehmen ist, dass das kleine Bildchen ursprünglich Teil einer Folge mit Aposteldarstellungen war. Das mit breitem Pinsel wenig ausgeführte Heiligenbildchen folgt dem oberen Teil eines Kupferstiches von Lucas Kilian (1579–1637) aus Augsburg nach Johann Mathias Kager. Diese Arbeit ist das 15. Blatt der 17 Blätter umfassenden Folge „Sanctuarium Christianorum“ von 1623.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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