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Miniaturkabinett

32. Abteilung

Anbetung der Könige

  • Philipp Uffenbach (1566-1636)
  • 1619
  • Ölhaltige Malerei und Temperafarben auf Kupfer, H.: 12,8 cm; B.: 19,5 cm; T.: ca. 0,2 cm
  • hmf.Pr048
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die figurenreiche Anbetungsszene spielt sich in einem Innenraum ab, dessen Rückwand von einer Fensteröffnung durchbrochen wird. Hier fällt der Blick auf eine Platzanlage mit herrschaftlicher städtischer Bebauung und die Köpfe neugieriger Zuschauer. Im Hauptraum steht Joseph mit rotem Gewand und grünem Mantel, den Hut andächtig vor die Brust haltend, hinter Maria. Diese sitzt in rotem Kleid, blauem Mantel und einem weißen Kopftuch auf einem Holzblock. Sie hält das mit einem dreieckigen Nimbus versehene Jesuskind auf ihrem Schoß. Dieses beugt sich gerade lebhaft zu dem knienden König vor, dessen kostbarer roter Mantel mit silbernen Mondsicheln sowie goldenen Sonnen und Sternen geziert ist. Ebenso reich gekleidet sind der dunkelhäutige König mit einem kugelförmigen Pokal und der alte weißhaarige und -bärtige König mit einem Goldgefäß, die beide Brokatmäntel mit Hermelinkragen tragen. Den weißen Turban des alten Königs hält ein Soldat in renaissancehafter, geschlitzter Kleidung, vor dem wiederum ein Mann am Boden kniet. Mit ihnen drängen sich hier rechts am Eingang weitere Diener und Gefolgsleute in teils orientalischer Gewandung.

Von den Evangelisten berichtet lediglich Matthäus (2,1-12) von Sterndeutern aus dem Morgenland, die, geführt von einem neu aufgegangenen Stern, nach Bethlehem kamen und mit der Übergabe von Gold, Weihrauch und Myrrhe den neugeborenen König der Juden ehrten. Ikonographisch weist Pr48 keine Besonderheiten auf. Das Gemälde folgt der Darstellungstradition, nach der es sich um drei Könige handelt, die zugleich die drei Lebensalter (mit dem dunkelhäutigen Mann als dem jüngsten) und die drei Erdteile (der kniende Mann als Orient) symbolisieren. Pr048 besticht durch einen überaus großen Farbnuancen-Reichtum und eine bis ins kleinste Detail sorgfältige Malerei, bei der sogar noch die einzelnen Fingerchen des Jesuskindes mit Licht- und Schatten plastisch modelliert werden.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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