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Miniaturkabinett

1. Abteilung

Für die erste Abteilung seines Miniaturkabinetts wählte Prehn zwei relativ großformatige Bilder als zentrale Hauptstücke aus, die er zu Seiten des Mittelsteges anordnete. Sie werden von kleineren Bildern gerahmt, die als zusammengehörige Bildpaare („Pendants“) sowohl die beiden Kastenflügel verbinden als auch für deren Binnenstruktur sorgen. Das Schema kommt ähnlich noch in anderen Abteilungen vor (vgl. Abteilung 4, 5 oder 27), allerdings gelang dem Sammler nie wieder eine so ausgewogene und konsequente Anordnung.
Inhaltlich dominiert in dieser ersten Abteilung die religiöse Malerei. Neben biblischen Themen wie der Verkündigung, der Anbetung der Hirten oder dem Schmerzensmann („Ecce homo“) stehen die Einzeldarstellungen der Muttergottes oder die von Engeln umjubelte Dreifaltigkeit. In den religiösen Kontext gehören weitläufig aber auch die Architekturstücke mit den Innenansichten zweier Kirchen sowie das Landschaftsbild mit der kleinen Bergkirche. Christliche Tugenden werden mit dem „Geigenden Tod“ und der Armenspeisung bei einem Kloster angesprochen.
Die erste Abteilung ist auf dem Aquarell von Carl Morgenstern (1811–1893) aus dem Jahr 1829 zu sehen, das den Bildersaal im Hause Prehn wiedergibt (Startseite). Sie steht dort aufgeklappt zum Betrachten auf einer Staffelei. Als einzige Abteilung ist sie daher exakt zu rekonstruieren. Da Prehn den „Geigenden Tod“ und die Pferdestücke erst 1809 auf einer Auktion erwarb, kann das endgültige Arrangement dieser ersten Abteilung nicht vor diesem Datum erfolgt sein.