Miniaturkabinett
28. Abteilung
Grotte mit Pferdetränke
- Georg Heinrich Hergenröder (1736-1794), Staffage von Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1738-1819)
- um 1780
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 17 cm; B.: 21,7 cm; T.: 0,9 cm
- hmf.Pr611
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In beiden Gegenstücken stellt Hergenröder weitläufige, in sich gewundene, aus Felsbögen, hohen Räumen und verwinkelten Durchgängen gebildete Grotten- oder Höhlensysteme dar.
Rankender Efeu und anderes Pflanzenwerk zeigen, dass die belebte Natur Einzug in die unterirdischen, kühlen und düsteren Räume gehalten hat. Diese bildet einen stimmungsvollen Kontrast zu den von Menschenhand geschaffenen, alten Monumenten beziehungsweise Bauten: In Pr610 eine Diana-Statue nebst einer Knaben-Skulptur nach antikem Geschmack, die auf einem sehr hohem Postament mit Figuren-Reliefs sitzen. In Pr611 sprudelt eine Quelle, die mit Aufbauten, einer Gesichtsmaske als Wasserspeier und einer bekrönenden Figur monumental gefasst ist. Mehrere Figuren sowie Nutztiere beleben beide Kompositionen.
Hergenröder knüpft mit seinen Grottenbildern an eine zuvor aus der niederländischen Kunst bekannten Spezialgattung der Landschaftsmalerei an, mit denen er die Vorlieben des regionalen Publikums um 1780, das Niederländer besonders schätzte, gezielt bedienen konnte. Gleichermaßen entsprach er mit seinen Werken einer sentimental gestimmten Natursehnsucht à la Rousseau und der allgemeinen Reiseleidenschaft seiner Zeit sowie dem um 1770 einsetzenden Höhlentourismus. Durch die „antike“ Dianafigur korrespondierte er mit dem Geschmack des beginnenden Klassizismus.
Hergenröders Grotten- und Höhlenbilder waren in Frankfurter Sammlungen des 18. Jahrhunderts weitgehend verbreitet, weshalb der Maler diesem lebhaften Interesse mit immer neuen Wiederholungen seiner Grottenbilder nachkam, die häufig versatzstückartig komponiert wirken, aber eine variantenreiche Figurenstaffage zeigen.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Rankender Efeu und anderes Pflanzenwerk zeigen, dass die belebte Natur Einzug in die unterirdischen, kühlen und düsteren Räume gehalten hat. Diese bildet einen stimmungsvollen Kontrast zu den von Menschenhand geschaffenen, alten Monumenten beziehungsweise Bauten: In Pr610 eine Diana-Statue nebst einer Knaben-Skulptur nach antikem Geschmack, die auf einem sehr hohem Postament mit Figuren-Reliefs sitzen. In Pr611 sprudelt eine Quelle, die mit Aufbauten, einer Gesichtsmaske als Wasserspeier und einer bekrönenden Figur monumental gefasst ist. Mehrere Figuren sowie Nutztiere beleben beide Kompositionen.
Hergenröder knüpft mit seinen Grottenbildern an eine zuvor aus der niederländischen Kunst bekannten Spezialgattung der Landschaftsmalerei an, mit denen er die Vorlieben des regionalen Publikums um 1780, das Niederländer besonders schätzte, gezielt bedienen konnte. Gleichermaßen entsprach er mit seinen Werken einer sentimental gestimmten Natursehnsucht à la Rousseau und der allgemeinen Reiseleidenschaft seiner Zeit sowie dem um 1770 einsetzenden Höhlentourismus. Durch die „antike“ Dianafigur korrespondierte er mit dem Geschmack des beginnenden Klassizismus.
Hergenröders Grotten- und Höhlenbilder waren in Frankfurter Sammlungen des 18. Jahrhunderts weitgehend verbreitet, weshalb der Maler diesem lebhaften Interesse mit immer neuen Wiederholungen seiner Grottenbilder nachkam, die häufig versatzstückartig komponiert wirken, aber eine variantenreiche Figurenstaffage zeigen.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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