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Miniaturkabinett

19. Abteilung

Studie eines antiken Statuenkopfes

  • Deutsch (?)
  • 18. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Papier, auf Hadernpappe, H.: 15,0 cm; B.: 10,9 cm; T.: 0,4 cm
  • hmf.Pr503
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In lockeren, breiten Pinselzügen ist vor dunklem Hintergrund der Kopf einer antiken Statue skizziert. Das weiße Material – Gips oder Marmor – leuchtet an Wange, Schläfe und Nasenflügel hell auf, ein starker Licht/Schatten-Kontrast moduliert die wilden, kräftigen Lockenbüschel des Jünglingskopfes. Ohne sichtbare Halterung oder Montierung schwebt dieser vor dem neutralen Hintergrund. Der Studiencharakter manifestiert sich nicht nur dadurch, sondern auch durch den schnellen, streifigen Pinselduktus. Bei dem hier abgebildeten Statuenkopf handelt es sich sicherlich um eine griechische Plastik der hellenistischen Zeit, möglicherweise um einen Abguss vom Kopf des vom Betrachter aus linken Sohnes in der berühmten Laokoon-Gruppe. Hierfür sprächen die Wendung des Kopfes und das wilde – wenn auch nicht ganz identisch übernommene – Haar. Den schmerzlichen Ausdruck des Vorbildes hätte der Maler dann vernachlässigt zugunsten einer Konzentration auf die virtuose Erfassung von Licht und Schatten und damit einer plastischen Gestaltung des Gegenstandes gegenüber einer präzisen Wiedergabe der Emotionen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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