Miniaturkabinett
19. Abteilung
Maria Christina (Christierna), Erzherzogin von Österreich
- Werkstatt oder Kopie nach Cornelis Vermeyen (?)
- 1582
- Ölhaltige Malerei auf Karton, H.: 11,2 cm ; B.: 8,4 cm
- hmf.Pr045
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen zeigt die Erzherzogin Maria Christina von Österreich im Alter von acht Jahren vor einem schwarzen Hintergrund in ovaler Form. Das Miniaturbildnis ist eine verkleinerte und zum Brustbild verkürzte Replik des ganzfigurigen Porträts der Erzherzogin aus dem Jahr 1582, das sich im Klarissinnenkloster Descalzas Reales bei Madrid befindet. Das mit der Inschrift „Maria Kristierna Erczherzogin zu Österreich VIII. jar“ versehene Großformat ist nicht signiert, lässt sich aber wohl nach einem stilistischen Vergleich mit dem Porträt der dreijährigen Christierna von 1577 von Cornelis Vermeyen diesem eigentlich am Wiener Hof beschäftigten Künstler zuweisen, der bis 1583 auch in Graz tätig war.
Das Bildnis Maria Christiernas in den Descalzas Reales gehört zu einer vierteiligen Serie, die die ältesten Töchter von Karl II. und Maria Anna darstellt. Da die vier Großformate vermutlich bereits 1583 von der Kaiserinwitwe Maria, die sich im Kloster der Descalzas Reales zurückgezogen hatte, nach Madrid geholt wurden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Miniaturwiederholungen noch in der Grazer Werkstatt Cornelis Vermeyens entstanden sind. Dem Maler der Prehn’schen Bildchen war jedenfalls noch das Entstehungsjahr 1582 der Großformate sowie die Identität der Mädchen bekannt, was die gelben Kapitälchen im oberen Rund des Ovals in Pr45 bezeugen.
Kleine Porträts, die vielfach auf Spielkarten gemalt oder aufgezogen waren, spielten eine große Rolle bei der Brautwerbung, da sie problemlos verschickt werden konnten und einfach in der Handhabung waren – Philipp III. von Spanien, der nachweislich im Besitz von 13 auf Spielkarten gemalten Porträts aus der Familie seiner Frau war – suchte sich aus ebensolchen Bildchen seine Gattin aus: Margarete von Österreich, die jüngere Schwester von Maria Christierna und Elisabeth.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Das Bildnis Maria Christiernas in den Descalzas Reales gehört zu einer vierteiligen Serie, die die ältesten Töchter von Karl II. und Maria Anna darstellt. Da die vier Großformate vermutlich bereits 1583 von der Kaiserinwitwe Maria, die sich im Kloster der Descalzas Reales zurückgezogen hatte, nach Madrid geholt wurden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Miniaturwiederholungen noch in der Grazer Werkstatt Cornelis Vermeyens entstanden sind. Dem Maler der Prehn’schen Bildchen war jedenfalls noch das Entstehungsjahr 1582 der Großformate sowie die Identität der Mädchen bekannt, was die gelben Kapitälchen im oberen Rund des Ovals in Pr45 bezeugen.
Kleine Porträts, die vielfach auf Spielkarten gemalt oder aufgezogen waren, spielten eine große Rolle bei der Brautwerbung, da sie problemlos verschickt werden konnten und einfach in der Handhabung waren – Philipp III. von Spanien, der nachweislich im Besitz von 13 auf Spielkarten gemalten Porträts aus der Familie seiner Frau war – suchte sich aus ebensolchen Bildchen seine Gattin aus: Margarete von Österreich, die jüngere Schwester von Maria Christierna und Elisabeth.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Weitere Informationen (PDF 2.17 MB)