Miniaturkabinett
19. Abteilung
Bildnis eines jungen Mannes mit Spitzenkragen
- Deutsch (?)
- 2. Viertel 17. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 4,9 cm; B.: 3,9 cm; T.: ca. 0,1 cm
- hmf.Pr043
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das ovale Bildfeld zeigt das Brustbild eines jungen Mannes leicht gegen rechts vor dunklem Hintergrund. Das etwas dickliche, sehr flache Gesicht weist einen äußerst kleinen Mund und wie ausrasiert wirkende Augenbrauen auf. Das blonde, glatte Haar liegt auf einem sehr breiten, flachen Kragen auf, der mit einem imposanten Spitzensaum verbrämt ist. Das schwarze Wams ist auf der Brust nach Art eines polnischen Rocks mit silbernem Schnurbesatz geschmückt.
Bereits in den 1630er Jahren wurden die flachen Schwedenkragen immer breiter und konnten bereits kurz nach der Mitte des Jahrzehnts bis über die Schultern reichen. Zugleich wurden zum Ende der 1630er Jahre hin die Haare der Herren immer länger, sodass sich 1643 der Prediger G. Udemans dazu genötigt sah, öffentlich gegen Männer mit langen Locken zu wettern. Ihm trat ein Jahr später energisch der Student der Philosophie und spätere Professor der Botanik Florentius Schuyl entgegen, der sich in einem Pamphlet auf die Seite der Langhaarigen stellte. Das Miniaturporträt lässt sich kostümgeschichtlich somit in das zweite Viertel des 17. Jahrhunderts datieren.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Bereits in den 1630er Jahren wurden die flachen Schwedenkragen immer breiter und konnten bereits kurz nach der Mitte des Jahrzehnts bis über die Schultern reichen. Zugleich wurden zum Ende der 1630er Jahre hin die Haare der Herren immer länger, sodass sich 1643 der Prediger G. Udemans dazu genötigt sah, öffentlich gegen Männer mit langen Locken zu wettern. Ihm trat ein Jahr später energisch der Student der Philosophie und spätere Professor der Botanik Florentius Schuyl entgegen, der sich in einem Pamphlet auf die Seite der Langhaarigen stellte. Das Miniaturporträt lässt sich kostümgeschichtlich somit in das zweite Viertel des 17. Jahrhunderts datieren.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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