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Miniaturkabinett

19. Abteilung

Bildnis einer jungen Dame

  • unbekannt, Nürnberg
  • um 1600 (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 14,1 cm; B.: 11,1 cm; T.: ca. 0,15 cm
  • hmf.Pr095
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Das Gemälde zeigt eine junge Frau vor grüngrauem Hintergrund. Sie trägt ein zweiteiliges Kleid, bestehend aus einem roten Rock mit einer schlichten schwarzen Schürze und einem schwarzen Oberteil mit gepufften Schulteransätzen und Samtbesatz. Ein schwarzes randloses Barett mit Perlenstickerei sitzt auf dem rötlich-blonden Haar, das in einem langen Hängezopf mit eingeflochtenem rotem Band hinabfällt.

Die Kleidung der jungen Frau verweist eindeutig nach Nürnberg, wo diese Mode seit den 1580er Jahren getragen wurde. Dass der Schmuck am Barett der jungen Frau lediglich in Schwarz und nicht in Gold gehalten ist, weist darauf hin, dass sie keine Patrizierin ist, denen allein die Verwendung des Edelmetalls vorbehalten war. Sie trägt zudem auch keine Goldkette, die den Frauen des zweiten Standes nur bei Hochzeiten zugestanden wurde. Die Haube – im Gegensatz zu den nur von Kindern und jungen Mädchen getragenen Haarbändern – kennzeichnet die Dargestellte als verheiratete Frau. Auch Tasche und Besteck am Gürtel verweisen auf ihre Position als Hausfrau. Zahlreiche Bildnisse des tonangebenden Nürnberger Porträtmalers Lorenz Strauch zeigen Ähnlichkeit in Komposition und Tracht mit Pr095. Der Bildnistyp ist jedoch in Nürnberg um 1600 so verbreitet, das das Prehn’sche Bildchen nicht zwingend der Strauch-Werkstatt zugeschrieben werden muss.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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