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Miniaturkabinett

19. Abteilung

Flussgegend mit Burgruine

  • Tobias Gimbel, Zuschreibung
  • Ölhaltige Malerei auf Elfenbein, H.: 8,5 cm; B.: 11,5 cm; T.: 0,35 cm
  • hmf.Pr701
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die beiden nahsichtigen, idyllischen Flusslandschaften von kühl-silbriger Farbigkeit sind spiegelbildlich aufgebaut und liegen jeweils unter verhangenem hellgrauem Himmel. Auf Pr701 führt auf dem linksseitigen Ufer ein Weg an zwei großen Eichen vorbei in den Vordergrund. Auf ihm kommen ein Reiter in Begleitung einer Frau mit Kopflast und ein voraussprengender Hund auf den Betrachter zu, während ein weiterer Mann am Wegesrand ausruht. Auf Pr702 umfließt der sich in die Tiefe windende Fluss eine flache Landzunge. Ein Mann steht rechts auf dem sandigen Weg, der zur Tränke am Wasser führt, wo eine Kuh und eine Ziege sich laben. Von hier hat offensichtlich auch das Ruderboot am unteren Bildrand abgelegt, das einen Mann und eine Frau zum jenseitigen Ufer bringt.

Die beiden Flussgegenden stehen ganz im Zeichen der hollandisierenden Landschaftsmalerei. Möglicherweise ließ sich Gimbel von Radierungen Ferdinand Kobells anregen: Die „Flusslandschaft mit Bauerngehöft“ orientiert sich deutlich an dessen 1774 entstandener Graphik „Fischer“. Dies bedingt zugleich einen terminus post quem für die Ausführung des Miniaturbildchens.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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