Die Darstellung zeigt eine Nachtlandschaft bei Mondschein, rechts gerahmt von einem hohen Baum, der silhouettenartig vor dem Mond als einzige Lichtquelle steht. Im Mittelgrund erkennt man ganz links die geduckten Häuser eines kleinen Dorfes sowie recht daneben eine Kirche. In der etwas ruinös erscheinenden Mauer der Anlage gewährt ein spitzbogiges Portal den Zutritt, auf dessen Stufen sich ein Bettler niedergelassen hat. Er fleht die Frau rechts daneben um eine Gabe an, während ein Hund in der Nähe umher streunt. Zwei weitere Vagabunden im Hintergrund runden die genrehafte Figurenstaffage ab.

Das sehr dunkele Bild besticht durch seine effektvolle Lichtregie und das gedeckte Kolorit, wodurch es eine dichte, etwas geheimnisvolle Stimmung erhält. Das Sujet der Nachtlandschaft erscheint für den vorrangig mit Genre- und Historiendarstellungen befassten Maler Seekatz ungewöhnlich, lässt sich jedoch mehrfach in dessen Oeuvre belegen. Insbesondere eine gleich große Nachtlandschaft mit Kirche, die 1916 in Darmstädter Privatbesitz dokumentiert ist, scheint dem Prehn’schen Gemälde in Komposition und Malweise en dètail zu entsprechen.

(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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