Miniaturkabinett
14. Abteilung
Die vier Elemente, Die Luft
- Jacopo Amigoni (?) (1682-1752), Werkstatt oder Umkreis
- 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 15,7 cm; B.: 14,1 cm
- hmf.Pr033
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer werden jeweils durch eine Gruppe von Putten dargestellt, die in Wolken mit ihren Attributen hantieren, wobei ihnen immer eine mehr oder minder nach vorn verschattete Wolke als Standfläche dient. Auf Pr32 schreiten zwei nackte Knaben kräftig aus, um ihren dicklichen Kameraden zu stützen, der in der Pose und mit den Attributen des Gottes Bacchus, etwas wackelig auf der Kante eines weinrankengeschmückten Holzfasses sitzt. Ein vierter Putto hilft auf dem Fass kniend von hinten. Das Element Luft (Pr33) wird durch zwei stark angeleuchtete Mädchen(?)putten mit roten wehenden Kopfmänteln verbildlicht, die sich mit einem neben ihnen abgestellten Vogelkäfig beschäftigen. Auf Pr295 verkörpern ebenfalls drei Figuren das Element Wasser. Ein geflügelter Putto schüttet einen Krug Wasser über seinen sitzenden Kameraden aus, der schützend die Hände über den Kopf hält. Wie bei der Erde sind es auf Pr296 wiederum vier Putten, die das Element – hier das Feuer – repräsentieren.
Durch den schlechten Erhaltungszustand und die Übermalungen ist die Malerei kaum mehr zu beurteilen. Allein die ausgewogenen Kompositionen, die in ihren Proportionen und Bewegungen souverän gestalteten Putten und das spannungsreiche Spiel von Licht und Dunkel auf den kleinen Körpern verrät noch etwas von der Qualität der Inventionen. Auffällig sind die wie Unterzeichnungen wirkenden braunen Figurenumrisse, die den Kompositionen einen skizzenhaften, leichten Charakter verleihen.
Die Prehn’sche Folge kombiniert die beiden häufigsten Darstellungstraditionen der vier Elemente: die einfache Elemente-Personifikation, in der einer Figur ein sprechendes Attribut beigegeben ist und die Personifizierung durch eine mythologische Figur bzw. Gottheit. Die Verkörperung der Elemente durch Putten kommt seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor. Die von Cornelis van Dalem d. Ä. (1602–1664) nach Abraham van Diepenbeeck (1596–1675) gestochene Serie belegt dabei, dass – wie in der Prehn’schen Folge – durchaus einfache Personifikationen mit eindeutig auf mythologische Gottheiten anspielenden kombiniert werden können.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Durch den schlechten Erhaltungszustand und die Übermalungen ist die Malerei kaum mehr zu beurteilen. Allein die ausgewogenen Kompositionen, die in ihren Proportionen und Bewegungen souverän gestalteten Putten und das spannungsreiche Spiel von Licht und Dunkel auf den kleinen Körpern verrät noch etwas von der Qualität der Inventionen. Auffällig sind die wie Unterzeichnungen wirkenden braunen Figurenumrisse, die den Kompositionen einen skizzenhaften, leichten Charakter verleihen.
Die Prehn’sche Folge kombiniert die beiden häufigsten Darstellungstraditionen der vier Elemente: die einfache Elemente-Personifikation, in der einer Figur ein sprechendes Attribut beigegeben ist und die Personifizierung durch eine mythologische Figur bzw. Gottheit. Die Verkörperung der Elemente durch Putten kommt seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor. Die von Cornelis van Dalem d. Ä. (1602–1664) nach Abraham van Diepenbeeck (1596–1675) gestochene Serie belegt dabei, dass – wie in der Prehn’schen Folge – durchaus einfache Personifikationen mit eindeutig auf mythologische Gottheiten anspielenden kombiniert werden können.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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