Das Gemälde zeigt eine Landschaft mit der Flucht nach Ägypten (Mt 2,13–23). Im Vordergrund des linken Bildteils beschreiten Maria mit dem Jesuskind auf einem Esel und Joseph einen Weg. Rechts zieht ein in südlichem Licht liegendes Tal den Blick des Betrachters in die Ferne auf dunstige Berge am Horizont. Im Mittelgrund weidet hier ein Schäfer seine Tiere. Im rechten Vordergrund sitzt als Repoussoir die Rückenfigur eines Wanderers mit Stab neben einem Baumstumpf. Das Licht der offensichtlich tiefstehenden Sonne zaubert goldene Ränder auf die knorrigen Baumstämme links. Lichtreflexe sitzen zudem auf dem blauen Mantel Mariens und ihrem weißen Kopftuch sowie auf Josephs rötlichem Rock und hellbraunem Hut. Der farbliche Gesamteindruck ist von dem Kontrast der warmen, dunklen Braun- und Grüntöne im Vordergrund und der hellblauen Fernsicht geprägt.
In den bislang zusammengestellten unvollständigen Werkverzeichnissen Bartholomäus Wittigs fehlen Vergleichsbilder für Pr748 mit einem so hohen Landschaftsanteil und kleiner Staffage. Es handelt sich vielfach um großfigurige Genreszenen mit hohem Architekturanteil im Stil der Bamboccianti. Größe und Material des Bildträgers von Pr748 stimmen allerdings mit der Beschreibung typischer Werke Wittigs überein. Die scharfe Beleuchtung, die Wittig bei seinen Bambocciaden interessiert, begegnet auch auf dem Prehn’schen Gemälde in den gleißenden Lichtreflexen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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