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Miniaturkabinett

14. Abteilung

Brustbild eines bärtigen Mannes

  • unbekannt
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 8,8 cm; B.: 8 cm; T.: 0,5 cm
  • hmf.Pr191
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Eine braune Rahmung formt aus dem rechteckigen Gemälde das ovale Brustbild eines alten Mannes heraus, dessen Gesicht ausgemergelt wirkt und von tiefen Falten geprägt ist. Die kostümgeschichtlich sehr ungewöhnliche Tracht des Herrn macht es unwahrscheinlich, dass es sich um ein tatsächliches Porträt handelt. Das Bildchen ist eher der Gattung der Genremalerei zuzuordnen und steht in der Nachfolge der durch Rembrandt Harmensz van Rijn (1606–1669), Jan Lievens (1607–1674) und Gerard Dou (1613–1675) geprägten Tronies. Physiognomisch steht Pr191 dabei dem lange Zeit als Vater Rembrandts angesehenen älteren Modell am nächsten, für das unter anderem die sehr runden, stechenden Augen charakteristisch sind.
Die Darstellung solcher Rembrandt’scher Charakterköpfe war auch in der Frankfurter Malerei und allgemein im 18. Jahrhunderts sehr beliebt. Die farblich in sehr hellen, kühlen Tönen gehaltene Umsetzung im vorliegenden Gemälde lässt sich allerdings aufgrund des schlechten Erhaltungszustands kaum noch zeitlich oder regional einordnen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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