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Miniaturkabinett

14. Abteilung

Bewegte See mit Segelbooten und einem Dorf am Ufer

  • Monogrammist DW (Marinen)
  • 2. Hälfte 17. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 15,2 cm; B.: 25,9 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr303
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Unter bewölktem Himmel steuert ein Boot mit halb eingeholtem Sprietsegel auf eine flache Uferzone mit einem Kirchturm zu. Das Ende einer Buhne markiert in der Bildmitte ein hohes Seezeichen. Neben diesem segelt ein weiteres Boot hart am Wind und auch bis zum Horizont tauchen immer wieder die schrägen Silhouetten mehrerer Segler auf. Dramatik und Tiefe erhält die Komposition durch die Lichtführung: Grell beleuchtete Lichtinseln wechseln sich auf dem Wasser mit verschatteten Partien ab. Gegen die vorderste Lichtinsel zeichnet sich rechts dunkel eine im Wasser schwimmende Holzplanke ab, die das Monogramm „D.W.“ trägt.

Die Zuschreibung des Seestücks hat bislang große Schwierigkeiten bereitet. Der Monogrammist D.W. hat seine Initialen – wie im Prehn’schen Bild – so gut wie immer auf eine senkrecht im Wasser schwimmende Treibholzplanke gesetzt. Seine Marinen, die – soweit beim derzeitig bekannten Bestand zu beurteilen – gelegentlich ruhiges Wetter, meistens eine steife Brise mit rauer See aber kaum je dramatische Sturmsituationen zeigen, gehen auf den in Amsterdam tätigen Justus de Verwer (1625/26–1684/88) zurück. Typisch für den Monogrammist scheint die Gestaltung des Himmels mit massiven, etwas blockartigen und kantigen Wolken zu sein.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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