Das kleine Landschaftsbildchen zeigt einen felsigen Küstenstreifen und eine bewegte See unter einem verdunkelten, wolkenverhangenen Himmel.  Am rechten Bildrand türmen sich zwei Felsbrocken auf, die vom Sonnenlicht, das durch ein Wolkenloch fällt, dramatisch akzentuiert werden. Ein Boot mit zwei Masten und Segeln entfernt sich vom Ufer und fährt auf den linken Bildrand zu. Ein weiteres, etwas größeres Schiff am Horizont ist nur schemenhaft auszumachen.
Die skizzenhafte Malweise lässt sich nur schwer mit den detailreichen und sauber ausgearbeiteten Aquarellen Karl Sebastian von Bemmels in Einklang bringen. Allenfalls der eher graphisch erfasste Felsblock mag an Arbeiten des Mannes erinnern, der als einer der geschicktesten Landschaftsmalern seiner Zeit galt. Die tradierte Zuschreibung von Pr89 an Karl Sebastian von Bemmel, soll hier mit einem Fragezeichen dennoch stehengelassen werden, da sich das Sujet des Seestückes durchaus in sein Oeuvre einfügt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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