Miniaturkabinett
9. Abteilung
Ein Almosen fordernder Pilger
- Unbekannt
- 17./18. Jh.
- Ölhaltige Malerei auf Eichenholz
- hmf.Pr201
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Der ärmlich wirkende Mann trägt die typische Kleidung eines Pilgers: Über den Schultern liegt ein breiter Kragen (Pelerine), an dem – nur flüchtig als heller Fleck angedeutet – die Muschel als Abzeichen der Pilger befestigt ist. Er hat einen Rucksack aufgeschnallt und an seinem Gürtel hängen Reiseutensilien. Das ganz in Brauntönen gehaltene Bildchen macht durch seine flotte und lockere Malweise einen skizzenhaften Eindruck. Die unvollständige Erzählung – es wird kein Hinweis auf den Ort der Handlung gegeben, die Aufmerksamkeit des Pilgers richtet sich auf etwas, das außerhalb des Bildfeldes vor dem Mann liegt – berechtigt dazu, Pr201 als Studie einzustufen. Ähnliche Darstellungen von Pilgern und Bettlern haben Jacques Callot (1592–1635) und Rembrandt Harmensz van Rijn (1606–1669) im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts radiert.
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