Miniaturkabinett
9. Abteilung
Antike Ruinen
- Nürnberg (?)
- 1. Hälfte 18. Jh.
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand, auf Eiche
- hmf.Pr850
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Pendantgemälde bauen sich aus kulissenartig hintereinander gestaffelten Ruinen auf. Die Zuschreibung der beiden Bildchen an Abraham van Cuylenborch (um 1610–1658), wie sie von Ernst Friedrich Carl Prehn und David Passavant vorgenommen wurde, scheint zunächst naheliegend. Dieser Utrechter Maler war einer der berühmtesten Spezialisten für Grottendarstellungen, die wie hier mit antiken Sarkophagen und Standbildern gefüllt waren. Aber um wirkliche Grotten handelt es sich bei den Prehn’schen Bildern gar nicht, sondern um eine sonderbare Kombination aus Felshöhle und gebauter antiker Architektur. Auch fehlen die für Cuylenborch üblichen badenden Nymphen. Stattdessen sehen wir Reisende und Orientalen. Neben der kontrastreichen Wirkung von Licht und Schatten interessierte den Maler vor allem das Motiv der übereinander gestaffelten Durchblicke. Die Bildchen sind daher wahrscheinlich in Nürnberg entstanden, im Umkreis des aus Utrecht hier hergezogenen Willem van Bemmel (1630–1708).
Weitere Informationen (PDF 3.09 MB)