Es handelt sich bei der Dargestellten nicht um ein konkretes Porträt, sondern um einen der in der Frankfurter Malerei des 18. Jahrhunderts sehr beliebten Charakterköpfe in der Manier der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Auch Johann Andreas Benjamin Nothnagel schuf zahlreiche dieser sogenannten „Tronies“ in Rembrandts Geschmack, vor allem in seinem druckgraphischen Werk. Der gleiche ältere Frauentyp begegnet etwa als „Lesende Frau“ in einer Radierung von 1772. Daher wird ihm das kleine Bildchen im Prehn’schen Kabinett auch traditionell zugeschrieben. Nothnagel war Besitzer einer florierenden und berühmten Manufaktur für gemalte Papier- und Leinwandtapeten in Frankfurt a. M. Daneben widmete er sich aber immer auch der freien Malerei in Öl.

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