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Miniaturkabinett

4. Abteilung

Venus und Amor in Wolken

  • unbekannt, französisch
  • 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 11,3 cm; B.: 12,7 cm; T.: 1 cm.
  • hmf.Pr258
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Auf einer bräunlichen Wolkenbank vor blauem Himmel sitzt mit ausgestreckten Beinen die unbekleidete Venus, ein Tuch locker um sich drapiert. Während unter ihr zwei weiße Tauben turteln, hält sie mit der rechten Hand den ungestüm heranfliegenden Amorknaben umfasst. Dieser küsst sie auf den Mund, wobei er dominant das Kinn der Liebesgöttin mit seinen Händchen zu sich dreht. Seinen Köcher mit Pfeilen hat er achtlos auf die Wolke hinter sich fallen lassen.
Während die Farbigkeit des Bildchens mit dem gelblichen Inkarnat auf lachsrotem Tuch und den hellbraunen Wolken vor blauem Himmel sehr delikat abgestimmt ist, fehlt es der Malerei an Feinheit.  Ähnlich unausgewogen wirkt auch der (fast manieristisch-) längliche und im oberen Teil eher männlich gestaltete Körper der Venus. Anatomisch fragwürdig ist die Schulter-Hals-Partie des kleinen Amor und völlig verzeichnet ist die untere, sich formlos vorwölbende Partie seines Gesichtes. Die tradierte Zuschreibung an Louis Lagrenée (1725-1805) kann aufgrund dieser Mängel nicht bestätigt werden. Zudem gibt es auch keinen Hinweis auf die Einordnung des Bildchens als eine Kopie nach Lagrenée.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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