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Miniaturkabinett

4. Abteilung

Ein ruhender Bauer mit Ochsenpflug

  • Johann Friedrich Morgenstern (1777-1844)
  • 1812/1813
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 11,2 cm; B.: 17,2 cm; T.: 0,9 cm
  • hmf.Pr555
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Auf einer mit Gras und Kräutern bewachsenen Bodenwelle sitzt ein Bauer rücklings auf einem abgestellten Pflug und ruht sich aus, ebenso wie ein rechts daneben stehender weißer und ein liegender roter Ochse, beide noch in das Geschirr eingespannt. Die horizontal geschichtete, sehr ruhige Komposition ist teils in transparenten Flächen, teils in feinen Strichen und Tupfen angelegt, zeigt eine versierte Malweise als Fortentwicklung der künstlerischen Handschrift der frühen Landschaften Morgensterns.
Das monogrammierte und 1813 datierte Gemälde entstand laut Eintrag im zweiten Auftragsbuch der Familie Morgenstern bereits 1812 als Gegenstück zu dem Bauern am Pferdepflug (Pr556) von Johann Caspar Schneider. Morgenstern wandelte die Darstellung in pointierter Weise ab, indem er dem pflügenden Bauern dort nun seinen Landsmann bei der Rast gegenüberstellte, zumal dieser als Rückenfigur ohne erkennbares Gesicht die Phantasie des Betrachters besonders anregt. Die Farbigkeit, die Malweise mit zarten, teils transparenten Partien und die atmosphärische Wirkung folgen dagegen erkennbar dem Gegenstück von Schneider.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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