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Miniaturkabinett

29. Abteilung

Vanitasallegorie

  • unbekannt, deutsch
  • um 1700
  • Ölhaltige Malerei und Temperafarbe auf Laubholz, H.: ca. 23,0 cm; B.: ca. 22,5 cm (annähernd rund)
  • hmf.Pr500
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Neun ungeflügelte Putten haben sich in einer Landschaft vor einer römischen Phantasiearchitektur zusammengefunden. Die meisten von ihnen hantieren mit blumengeschmückten Blattghirlanden. Ein in der Mitte der Gruppe sitzende Putto bläst mit einem Rohr Seifenblasen. Links neben ihm kniet ein Gefährte mit gefalteten Händen betend am Boden. Worauf seine Aufmerksamkeit gerichtet ist, lässt sich nicht erkennen. Der Totenschädel, der auf einem Postament in seinem Rücken liegt, beschäftigt ihn jedenfalls nicht. An wen sich der stehende Putto wendet, der eine Hand auf diesen Schädel gelegt hat und mit der anderen auf das Vanitassymbol weist, wird ebenfalls nicht ganz klar.
Die schnell zerplatzenden Seifenblasen und der Totenschädel sind gängige Motive für die Vergänglichkeit alles Irdischen, weshalb das Gemälde als Vanitasallegorie zu verstehen ist. Kombiniert – und dabei abgeschwächt – werden diese Symbole mit dem Bildsujet des ghirlandentragenden Puttenreigens, wie man ihn u.a. von Peter Paul Rubens kennt. Der unbekannte Maler von Pr500 mag tatsächlich von diesem flämischen Meister beeinflusst worden sein, denn der ganz links stehende Putto  weist entfernt noch rubens’sche Züge auf.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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