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Miniaturkabinett

29. Abteilung

Lockere Gesellschaft

  • unbekannt, deutsch (?)
  • 18. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 13,4 cm; B.: 19,0 cm; T.: 0,05 cm
  • hmf.Pr837
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In einem einfach bäuerlichen Interieur vergnügen sich drei Personen, in dessen  Zentrum die Rückenfigur eines Mannes auf einem halbierten Fass sitzt. Die Arme hat er offensichtlich um die vor ihm sitzende Frau gelegt, um sie zu küssen. Diese Handlung bleibt dem Betrachter aber verborgen, da von der Frau nur der nach hinten gelehnte Körper sowie ein ausgestreckter Arm mit einem Bierglas in der Hand zu sehen sind. Links neben der ungestümen Gruppe sitzt ein Mann mit einem auf diese ausgerichteten Blick und Redegestus.
Das mit breitem, lockerem Pinsel flott und schwungvoll gemalte Bildchen weißt perspektivisch und anatomisch große Schwächen auf. Die aufgestellte Metallschüssel scheint an dem hinter ihr befindlichen Mann angelehnt zu sein und ist diesem viel zu nah. Völlig unklar bleibt daher auch seine Positionierung: er müsste auf einem sehr niedrigen Schemel sitzen oder auf dem Boden knien.
Es handelt sich hier um eine wohl deutsche Arbeit des 18. Jahrhunderts, die das beliebte Genremotiv der fröhlichen Zecher und Freier im Wirtshaus imitieren möchte, wie es die flämische und niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts kennt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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