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Miniaturkabinett

29. Abteilung

Flusslandschaft mit Mondschein

  • Franz Edmund Weirotter, Kopie, deutsch
  • nach 1762
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 10,9 cm; B.: 15,5 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr756
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Eine nach der Phantasie komponierte Flusslandschaft erstreckt sich bis zum fernen Bergpanorama im Mondschein unter einem aufgerissenen Himmel. Die Wolken am oberen Bildrand sind drohend schwarz und flach, am Horizont hingegen bauschig und hell. Nach links wird das Bildfeld von drei hoch aufragenden Bäumen begrenzt, in der rechten Bildhälfte windet sich spiegelglatt der Fluss in die Tiefe. Ein Bötchen treibt hier im Vordergrund, in dem sich eine Figur mit dem Rücken zum Betrachter über die Bootswand lehnt. Mittig ragt ein hölzerner Steg ins Wasser auf dem sich drei Personen befinden. Über ihnen ragt als eigentlicher Blickpunkt des Bildes eine Ansammlung von Häusern und phantastischen Türmen mit Erkern und hölzernen Wehrgängen unter den flachen Kegeldächern am Flussufer auf. Eine Bogenbrücke mit drei Durchbrüchen führt zu einem im Fluss stehenden Turm, der sich im Wasser spiegelt.
Pr756 ist eine Kopie nach der Radierung „Rheinansicht“ von Christian von Mechel (1737–1817) nach Franz Edmund Weirotter. Aus den mittelalterlichen Türmen, Häusern und Kränen eines Rheinstädtchens wurden in der Gemäldeversion die phantastischen Bauwerke. Diese kuriose Architektur bescheinigt dem Künstler von Pr756 eine gewisse Naivität, die auch in der insgesamt steifen und sterilen Anmutung von Komposition und vertrieben-glatter Ausführung zum Tragen kommt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

 

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