Miniaturkabinett
29. Abteilung
Die vier Jahreszeiten, Winter (Vulcanus)
- unbekannt
- Öl- und Temperafarbe auf Kupfer, rund, Ø 9,0 cm, T.: 0,1 cm
- hmf.Pr009
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Auf Pr9 sitzt die Personifikation des Winters entgegengesetzt zum Frühling (Pr6) auf einem dunklen Baumstamm in der linken Bildhälfte. Der alte Mann blickt auf seine linke Hand, die er an einem rot flackernden Feuer wärmt.
Die Personifikationen sind größtenteils mit den für sie üblichen Attributen und in der für sie typischen Landschaft dargestellt, wie sie einer langen Darstellungstradition entsprechen. In der Antike wurden die Jahreszeiten als Genien oder Horen mit jahreszeitlich typischen Attributen (Blumen, Kornähren etc.) personifiziert. In der mittelalterlichen Kunst bevorzugte man die eher genrehafte Darstellung der zwölf Monate als Landschaftsbilder mit den jahreszeitlichen Tätigkeiten.
Die Monogramme auf den Vorder- und Rückseiten der Täfelchen lassen sich ohne Probleme Hendrik van der Borcht d. Ä. zuordnen. Ein Vergleich mit dem HBorght signierten und 1624 datierten Bildchen Hagar in der Wüste in Köln festigt diese Zuschreibung auch stilistisch: Bäume und Laub sind in übereinstimmender Form und getüpfelter Manier gemalt. Zudem begegnen wir hier den gleichen Figurenauffassungen und die Gewandfalten legen sich wie in den Prehn’schen Bildern in gleichmäßigen Wülsten um den Körper. Aufgrund der nur selten datierten Werke van der Borchts d. Ä. ist eine zeitliche Einordnung der Jahreszeitenfolge schwierig. Die Kölner Hagar könnte wegen der großen stilistischen Nähe vorsichtig als zeitlicher Orientierungspunkt genommen werden.
Die dichtere, weichere Malweise bei der Winter-Allegorie (Pr9) und der partiell unterschiedliche maltechnische Aufbau belegen eindeutig, dass hier eine andere Künstlerhand am Werke war. Wann und von wem die vierte Jahreszeit ergänzt wurde, lässt sich aber nicht sagen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die Personifikationen sind größtenteils mit den für sie üblichen Attributen und in der für sie typischen Landschaft dargestellt, wie sie einer langen Darstellungstradition entsprechen. In der Antike wurden die Jahreszeiten als Genien oder Horen mit jahreszeitlich typischen Attributen (Blumen, Kornähren etc.) personifiziert. In der mittelalterlichen Kunst bevorzugte man die eher genrehafte Darstellung der zwölf Monate als Landschaftsbilder mit den jahreszeitlichen Tätigkeiten.
Die Monogramme auf den Vorder- und Rückseiten der Täfelchen lassen sich ohne Probleme Hendrik van der Borcht d. Ä. zuordnen. Ein Vergleich mit dem HBorght signierten und 1624 datierten Bildchen Hagar in der Wüste in Köln festigt diese Zuschreibung auch stilistisch: Bäume und Laub sind in übereinstimmender Form und getüpfelter Manier gemalt. Zudem begegnen wir hier den gleichen Figurenauffassungen und die Gewandfalten legen sich wie in den Prehn’schen Bildern in gleichmäßigen Wülsten um den Körper. Aufgrund der nur selten datierten Werke van der Borchts d. Ä. ist eine zeitliche Einordnung der Jahreszeitenfolge schwierig. Die Kölner Hagar könnte wegen der großen stilistischen Nähe vorsichtig als zeitlicher Orientierungspunkt genommen werden.
Die dichtere, weichere Malweise bei der Winter-Allegorie (Pr9) und der partiell unterschiedliche maltechnische Aufbau belegen eindeutig, dass hier eine andere Künstlerhand am Werke war. Wann und von wem die vierte Jahreszeit ergänzt wurde, lässt sich aber nicht sagen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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