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Miniaturkabinett

29. Abteilung

Arkadische Landschaft

  • Johann Friedrich Morgenstern (1777-1844)
  • wohl um 1800
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 16,8 cm; B.: 22,9 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr703
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Darstellung folgt als freundlich und friedlich gestimmte Gegend mit Bachlauf, Berghöhen und lichten Hainen dem seit der Renaissance tradierten Muster einer arkadischen Landschaft. Unterstrichen wird dieser Bildtypus noch von Motiven wie dem „antiken“ Tempel und der episch anmutenden Bachüberquerung im Vordergrund.
Die Ausformung der Thematik erinnert dabei insbesondere an die Idyllen des Zürcher Graphikers und Malers Salomon Gessner (1730–1788), die auch gerade im Umfeld der Dresdner Akademie rezipiert wurden. Morgenstern wurde mit dem Bildthema wohl während seiner Studienzeit in Dresden vertraut. Seine Arkadische Landschaft Pr703 wird in dieser Schaffensperiode oder kurz danach, also in den Jahren um 1800 entstanden sein.
Das Bildchen blieb nach derzeitigem Wissensstand Morgensterns einzige Beschäftigung mit einem aktuellen Bildthema. Arkadische Landschaften waren um 1800 für Erneuerer der Landschafsmalerei von Interesse und boten neue Entwicklungsansätze. Der Sammler Prehn scheint sich der inhaltlichen Bedeutung der Darstellung sehr wohl bewusst gewesen zu sein: Er fügte in den rechten Flügel seines 29. Kastens die idyllisch-ideal ausgeprägte Arkadische Landschaft ein und platzierte in den linken als Gegenstück an entsprechender Stelle ebenfalls eine arkadische Hirtenidylle.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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