Die beiden farblich aufeinander abgestimmten arkadischen Landschaften sind formal gleich aufgebaut. Im rechten Vordergrund gewähren sie über dunkel gehaltene Erdreiche und kahle Baumstümpfe den Einstieg in die Bilder. Auf Pr730 öffnet sich dahinter ein allseits von hohen Felswänden umstandener Talkessel mit Weidefläche. Hier sind drei Hirten zusammen mit ihrer Herde Rinder und Ziegen abgebildet. Der zart gerötete Himmel reflektiert auf den Felsen, lichte Bäume und grüner Bewuchs auf dem Gestein mildert die Schroffheit der Felsen. Die südlichen Gefilde auf Pr731 gestalten sich auf Anhieb etwas lieblicher. Auf dem von lichten Bäumen rechts bewachsenen flachen Ufer weiden wiederum Rinder und Schafe in der Obhut eines Hirten und einer Frau. Links ergießt sich ein Gewässer über eine flache Geländestufe in den Vordergrund. Hinterfangen wird die idyllische Szenerie von einem Hügelzug samt Burg. Es handelt sich hier um typische Landschaftsdispositionen Jean Pillements, die dieser in zahlreichen seiner Ölgemälde und Pastelle oder Zeichnungen immer wieder neu belebte. Die offene Gegend mit dem flach zum Wasser abfallenden Weidegelände, den Zaunpfählen am Ufer und dem zurückfluchtenden Bergzug bzw. Felsklippe begegnet in zahlreichen anderen Werken des Künstlers.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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