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Miniaturkabinett

24. Abteilung

Fragmente einer Landschaft mit dem Gang nach Emmaus

  • Nachfolger des Joachim Patinir (ca. 1480-1524) (?)
  • 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 19,4 cm; B.: 17,4 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr041
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Felslandschaften sind Fragmente einer größeren Komposition und stellen den Gang nach Emmaus dar. Wie im Evangelium berichtet wird (Lk 24,13-35) treffen am dritten Tage nach der Kreuzigung Jesu zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Mann, der ihnen die Schrift bezüglich der notwendigen Passion des Messias auslegt. Aber erst in dem Moment, da er in der Herberge das Brot bricht, erkennen sie in ihm Christus.
Welchen Maler E. F. C. Prehn mit seiner rückseitigen Beschriftung „J. van Kulenburg“ meinte, ist rätselhaft, denn einen Künstler dieses Namens gibt es nicht. Dem Kunsthistoriker Johann David Passavant ist mit seinem Hinweis auf die Nähe zu Joachim Patinir (1475/80–1524) hingegen zuzustimmen, auch wenn die Qualität natürlich nicht an die des berühmten Landschaftsmalers der ersten Stunde heranreicht. Auch hält Patinir seine Hintergrundlandschaften in einem viel tieferen Blau statt des blässlichen Blau-Grüns der Prehn’schen Tafeln. Sehr häufig kommt das Thema aber bei Herri met de Bless (um 1526–1550) vor, wie das Gemälde „Landschaft mit Gang nach Emmaus“ des Künstlers bezeugt. Die Prehn’schen Tafeln können aber wegen ihrer altertümlichen und „patinirschen“ Anmutung kaum als Kopien nach diesem Gemälde von Herri met de Bles angesehen werden, sie sind aber auch schlecht als dessen direktes Vorbild vorstellbar. Möglicherweise gehen Pr40 und Pr41 auf ein heute verlorenes Original von Joachim Patinir (oder aus seinem unmittelbaren Umkreis) zurück.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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