Miniaturkabinett
24. Abteilung
Andromeda oder Hesion
- Monogrammist MW, nach Agostino Carracci
- 1. Hälfte 17. Jahrhundert (?)
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 8,3 cm; B.: 6,9 cm; T.: ca. 0,08 cm
- hmf.Pr728
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In zarten hellen Farbtönen wird die dramatische Situation einer schönen nackten Frau geschildert, die einem grimmigen Seeungeheuer ausgesetzt ist. Pr728 ist ein Beispiel für die Qualität, die Gemäldekopien nach Stichvorlagen erreichen können, geht die Komposition doch auf einen Kupferstich von Agostino Carracci (1557–1602) zurück. Das Blatt wird gemeinhin zu der lockeren Folge von erotischen Sujets – sowohl biblischen wie mythologischen Ursprungs – gezählt, die unter dem Titel Lascivie zwischen 1585 und 1600 entstand.
Wie schon für die graphische Vorlage, so kann auch für Pr728 nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob es sich bei der dargestellten Person um Andromeda oder Hesione handelt. Erstere ist mit einer langen Darstellungstradition wohl die bekanntere, für Hesione spricht hingegen, dass die Frau nur mit einer Hand an den Felsen gekettet ist.
Die Zuschreibung an Mathijs Wulfraet, die seit dem Auktionskatalog 1829 und der rückseitigen Beschriftung konsequent beibehalten wurde, ist aus stilistischen und maltechnischen Gründen in Frage zu stellen. Wulfraet schuf überwiegend brauntonige Stücke aus dem Bauerngenre sowie feinmalerische Porträts und Gesellschaftsstücke. Das wenig spezifische Monogramm kann für Pr728 nicht befriedigend aufgelöst werden.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Wie schon für die graphische Vorlage, so kann auch für Pr728 nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob es sich bei der dargestellten Person um Andromeda oder Hesione handelt. Erstere ist mit einer langen Darstellungstradition wohl die bekanntere, für Hesione spricht hingegen, dass die Frau nur mit einer Hand an den Felsen gekettet ist.
Die Zuschreibung an Mathijs Wulfraet, die seit dem Auktionskatalog 1829 und der rückseitigen Beschriftung konsequent beibehalten wurde, ist aus stilistischen und maltechnischen Gründen in Frage zu stellen. Wulfraet schuf überwiegend brauntonige Stücke aus dem Bauerngenre sowie feinmalerische Porträts und Gesellschaftsstücke. Das wenig spezifische Monogramm kann für Pr728 nicht befriedigend aufgelöst werden.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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