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Miniaturkabinett

18. Abteilung

Ideale Flusslandschaft

  • Johann Friedrich Morgenstern (1777-1844)
  • vermutlich um 1800
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 16,7 cm, B.: 22,6 cm, T.: 1,3 cm
  • hmf.Pr577
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Beide Gemälde stellen ideale Flusslandschaften nach der Phantasie dar. In Pr576 leitet links ein schmaler Uferstreifen mit Korbträgerin samt Kind den Blick auf eine ruhige Wasserfläche, die im großen Bogen in den Hintergrund führt, belebt von einem Kahn mit zwei Männern. Im Hintergrund befinden sich dichtes Baum- und Buschwerk sowie ein strohgedecktes Haus. Auf Pr577 ist eine bewaldete Uferlandschaft in entgegen geschwungener Komposition abgebildet. Staffagefiguren im Vorder-sowie Mittelgrund setzten Akzente im Bildchen ebenso wie ein befestigter Turm mit Pyramidendach links im Hintergrund.
Morgenstern folgt bei der Komposition ganz den Konventionen der idealen Landschaftsmalerei im 18. Jahrhundert. Auffallend ist jedoch der Verzicht auf dunkle, am Bildrand aufragende Repoussoirmotive. Eine besondere stilistische Nähe besteht zu Ideallandschaften von Johann Wilhelm Becker (vgl. Pr619 und Pr620 ), so dass die im Auktionskatalog der Sammlung Prehn von 1829 vorgenommene, aber nicht haltbare Zuschreibung der besprochenen Flusslandschaften an Becker kaum verwundert. Beide Werke entsprechen aber durch Art und Zurichtung der Bildträger, ihre farbige Grundierung, die vergleichbare Palette und den maltechnischer Aufbau den von Johann Friedrich Morgenstern monogrammierten und 1801 datierten Gemälden Dorf am Wasser (P412) und Gehöft mit Schafherde (P413) aus dem dritten Kasten der Prehn-Sammlung was die tradierte Zuweisung an diesen Künstler bestätigt.
(Gerhard Kölsch. Kurzfassung: Sina Bergmann)

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