Miniaturkabinett
18. Abteilung
Das letzte Abendmahl
- Peter Paul Rubens (1577-1640), Kopie
- Ölhaltige Malerei auf Nadelholz, H.: 21,7 cm; B.: 15,2 cm; T.: 0,6 cm
- hmf.Pr690
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In einem dunklen Innenraum drängen sich die zwölf Jünger und Jesus in dichter Reihung um einen Tisch. Jesus segnet mit dem Gestus seiner rechten Hand das Brot in seiner linken. Auf dem durch einen Kronleuchter mit Kerzen von oben hell erleuchteten weißen Tischtuch steht vor ihm der Weinkelch. Heraldisch links von Christus sitzt Johannes, kenntlich an seinem grünen Gewand und dem roten Mantel sowie dem bartlosen, jugendlichen Gesicht.
Die schwache Prehn’sche Arbeit gibt ein berühmtes Altarbild von Peter Paul Rubens wieder. Eine zugehörige Ölskizze in Grisaille wurden in einem Kupferstich von Boëtius Adamsz Bolswert (1590–1633) reproduziert, der als die beste Arbeit dieses Künstlers gilt und dem zahlreiche weitere Nachstiche folgten.
Die bei Rubens/Bolswert individualisierten, in sich sehr bewegten Apostel wurden in der Kopie zu einer langweiligen Gruppe stereotyp aufgereihter Köpfe und statischer Körper. Ebenso wenig ist bei Pr690 noch etwas von dem zweifelnden Gesichtsausdruck des sich vom Geschehen abwendenden Judas zu spüren. Diesen schrieb Rubens ebenso einfühlsam wie meisterhaft das innere Schwanken zwischen Angst und Gier ins Antlitz - gepaart mit einem verzweifelt fragenden Blick, der eindringlich auf den Betrachter gerichtet ist.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die schwache Prehn’sche Arbeit gibt ein berühmtes Altarbild von Peter Paul Rubens wieder. Eine zugehörige Ölskizze in Grisaille wurden in einem Kupferstich von Boëtius Adamsz Bolswert (1590–1633) reproduziert, der als die beste Arbeit dieses Künstlers gilt und dem zahlreiche weitere Nachstiche folgten.
Die bei Rubens/Bolswert individualisierten, in sich sehr bewegten Apostel wurden in der Kopie zu einer langweiligen Gruppe stereotyp aufgereihter Köpfe und statischer Körper. Ebenso wenig ist bei Pr690 noch etwas von dem zweifelnden Gesichtsausdruck des sich vom Geschehen abwendenden Judas zu spüren. Diesen schrieb Rubens ebenso einfühlsam wie meisterhaft das innere Schwanken zwischen Angst und Gier ins Antlitz - gepaart mit einem verzweifelt fragenden Blick, der eindringlich auf den Betrachter gerichtet ist.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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