Miniaturkabinett
18. Abteilung
Die hl. Maria Magdalena als Büßerin
- Johann Georg Trautmann (1713-1796)
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 12,1 cm; B.: 9,9 cm; T.: 0,2 cm
- hmf.Pr060
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen zeigt Maria Magdalena vor sehr dunklem Hintergrund mit angedeutetem Pflanzenbewuchs, wohl in einer Höhle. Die Heilige kniet am Boden vor einem Felsblock mit einfachem Astkreuz, von welchem aus ein goldenes Strahlenbündel herabfällt und ihre Figur in helles Schlaglicht taucht. Beim Blättern im Buch hält sie inne, um mit pathetischer Geste zur Brust zu greifen und verzückt zum Kreuz zu blicken. Im Vordergrund links erkennt man einen weiteren Folianten samt Schriftbogen und Totenschädel sowie verschiedene, rasch hingetupfte Pflanzen.
Maria Magdalena wird meist mit der Schwester des Lazarus sowie mit der Sünderin, die Christus die Füße salbte (Lk 7,36-38), identifiziert. Nach dem Tod Christi ging sie zur Buße in die Wildnis (Legenda Aurea); ihre Attribute sind entsprechend ein Salbgefäß, eine Geißel oder ein Totenschädel. Trautmann wählte die in Renaissance und Barock geläufige Ikonographie der Heiligen als Büßerin; jedoch ohne dabei die weit verbreitete erotische Konnotation der Szene fortzuführen, die von Tizian bis ins 19. Jahrhundert willkommener Anlass zur aufreizenden Darstellung einer mehr oder weniger nackten jungen Frau war.
Die Malweise und das Kolorit sind für Trautmann ausgesprochen typisch; insbesondere die Lichtwirkung und das herabfallende Strahlenbündel. Vergleichbare Heiligen- und Büßerszenen sind in Trautmanns Oeuvre hingegen sehr selten.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Maria Magdalena wird meist mit der Schwester des Lazarus sowie mit der Sünderin, die Christus die Füße salbte (Lk 7,36-38), identifiziert. Nach dem Tod Christi ging sie zur Buße in die Wildnis (Legenda Aurea); ihre Attribute sind entsprechend ein Salbgefäß, eine Geißel oder ein Totenschädel. Trautmann wählte die in Renaissance und Barock geläufige Ikonographie der Heiligen als Büßerin; jedoch ohne dabei die weit verbreitete erotische Konnotation der Szene fortzuführen, die von Tizian bis ins 19. Jahrhundert willkommener Anlass zur aufreizenden Darstellung einer mehr oder weniger nackten jungen Frau war.
Die Malweise und das Kolorit sind für Trautmann ausgesprochen typisch; insbesondere die Lichtwirkung und das herabfallende Strahlenbündel. Vergleichbare Heiligen- und Büßerszenen sind in Trautmanns Oeuvre hingegen sehr selten.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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