Unter heiterer Beleuchtung liegt eine puppenhaft wirkende Stadtfestung vor hohen Bergen am jenseitigen Ufer eines Flusses. Die flache Uferzone im Vordergrund ist von zahlreichen Figuren bevölkert. Segelboote mit eingehölten und gehissten Segeln auf dem Fluss sowie große verschnürte Ballen künden vom florierenden Seehandel. . Die helle, pastellbunte Gesamtfarbigkeit unterstreicht den naiv-heiteren Charakter des Bildes.

Die alte Zuschreibung an Pieter Bout und Adriaen Fransz. Boudewijns kann aufrechterhalten werden. Die treffend skizzierten, etwas untersetzten und rundlichen Staffagefiguren und die kräftigen roten und blauen Farbakzente in der Kleidung sind typisch für Pieter Bout, der vielfach auch die Landschaftsgemälde seiner Kollegen staffierte. Sie begegnen in dieser Form etwa in dem signierten „Fröhlichen Blick auf eine Marktszene“, hier entsprechend dem größeren Format in ausgearbeiteter und detaillierterer Form. Sie bevölkern ebenso den Vordergrund der „Flussmündung mit Fischern und Reisenden bei einer Ruine“, die zudem sowohl in der hellen und freundlichen Farbigkeit wie auch in der gesamten Landschaftsdisposition eine größere Variante zu Pr859 zu sein scheint. Unter der Prämisse, dass die Zuschreibung dieser Landschaft an Adriaen Fransz. Boudewijns zutrifft, wäre dieser auch für das Prehn’sche Bild in Erwägung zu ziehen.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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